Radikaler Wandel statt Reförmchen
Wir wissen Alle schon seit Langem, wenn man will, dass es so bleibt wie’s ist, muss man so ziemlich alles ändern.
Willi Resetarits, Musiker
Weniger und anders arbeiten
Es wäre wichtig, dass man generell Arbeit viel breiter diskutiert. Da finde ich diese Vier-in-Einem-Vision von Frigga Haug zum Beispiel, sehr spannend. Wo man sagt, es gibt die Lohnarbeit, dann gibt’s die Hausarbeit, die Sorgearbeit, dann die politische Arbeit und dann auch die Muße – also dass man für alle diese Dinge Zeit hat.
Alexandra Strickner, Handelsexpertin und Mitbegründerin von Attac Österreic
Geburtshilfe für pluralistische Gesellschaften
Ich denke, das Problem bei der Pluralisierung ist, dass dahinter kein politischer Wille steckt; dass die Leute das auch erleben als etwas, das ihnen zugestoßen ist! […] Eine pluralistische Gesellschaft wäre, wenn man das akzeptieren und zu einem Projekt machen würde und sagen würde ok! – so ist es jetzt, das ist das Faktum, und wir müssen jetzt versuchen daraus eine Gesellschaft zu bauen die anders ist als die Gesellschaft die wir bisher gekannt haben! […] Also in dieser Hinsicht hat die Pluralisierung eine Art von Selbstheilungskraft; das wäre das utopische Moment daran […]also ich denk mir wenn es eine Utopie gäbe dann ist es einfach, dass sich diese Selbstheilungskräfte entfalten können. Das muss kein emphatisches Miteinander sein! Eine Gesellschaft kann ruhig auch bei einer etwas niedrigeren Betriebstemperatur funktionieren, ich find das hat auch was Befreiendes. Also das heißt, eigentlich brauchen wir eine Abkühlung und nicht eine Erhitzung von Gesellschaft.
Isolde Charim, Philosophin
Nationalstaat war gestern
Unsere alten Vorstellungen, hier ist ein österreichischer Staat, ein ungarischer, kroatischer, italienischer, das funktioniert nicht mehr. Wien wird dann eine Stadt in einer ganz anderen geopolitischen Umgebung. Die nicht mehr in der Sprache der Nationalstaaten funktionieren wird, sondern es entsteht etwas anderes. Es geht um Formen des Lebens, die noch keinen politischen Ausdruck haben. Aber die lassen sich nicht mehr in die alte Form der Nationalstaaten übersetzen.
Boris Buden, Philosoph